Die Wasserlage beim Kraulschwimmen ist ein wesentlicher Faktor für die Schwimmgeschwindigkeit und wird daher zu Recht im Triathlon diskutiert. Hängen die Beine, erhöht sich der Wasserwiderstand, das Atmen wird schwieriger und die Armzüge kürzer.

Was aber ist die richtige Wasserlage? Einer der häufigsten Tipps ist, den Kopf nach unten zu nehmen und dabei auf den Beckenboden zu schauen. Das ist FALSCH – oder zumindest muss es richtig gemacht werden.

Ein tiefer Kopf bedeutet Wasserwiderstand vorne. Und in der Praxis sehe ich häufig Triathlet:innen, die ihre Front mangels Körpergefühl so weit nach unten beugen, dass die Schultern tief im Wasser liegen und die Hüfte den höchsten Punkt bildet. Dass ist offenbar kontraproduktiv.

Bei der idealen Wasserlage stellt die Hüfte den tiefsten Punkt entlang der Längsachse dar. Schultern und Füße befinden sich auf ähnlicher Höhe. Der leicht angehobene Oberkörper produziert dabei dynamischen Auftrieb. ABER: dieser Vorteil muss mit viel Trainingsaufwand erkauft werden. Denn weder darf man dabei ins Hohlkreuz fallen, noch darf das Anheben der Front aus der Halswirbelsäule erfolgen, d.h. daraus bestehen, den Kopf in den Nacken zu nehmen. Stattdessen braucht es eine hohe Stabilität in der Lendenwirbelsäule und eine hohe Flexibilität und Kraft in der Brustwirbelsäule.

Da die wenigsten Triathlet:innen über diese Flexibilität verfügen, besteht die „zweitbeste“ Lösung darin, die gesamte Wirbelsäule flach zu machen, das heißt, die natürliche Krümmung der Wirbelsäule auszugleichen. Und hier ist die Kopfposition tatsächlich wichtig, denn den Kopf in den Nacken zu nehmen führt i.d.R. dazu, dass die Beine absinken. Die Lösung besteht aber NICHT darin, das Kinn einfach zur Brust zu führen, als wollte man nicken. Stattdessen geht es darum, die Nackenoberseite lang zu machen. Der Blick wandert dabei zwar etwas nach unten, was aber nicht die wesentliche Intention der Bewegung ist. Trainiert man zusätzlich die Flexibilität und Kraft in der Brustwirbelsäule, kann die Wasserlage über die Zeit immer besser werden.

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