Auch dieses Jahr habe ich wieder an der knapp 11 km langen Bodensee Open Water Querung von Friedrichshafen nach Romanshorn – organisiert von Patrick Boche, Jörg Baumann und Simone Baumann-Boche – teilgenommen. Nachdem ich mich vergangenes Jahr relativ spät dazu entschieden hatte, musste ich mich dieses Jahr etwas mit der Anmeldung sputen, die insgesamt nur 60 Plätze waren schnell vergeben. Aber ich hatte das Event früh genug eingeplant und war daher rechtzeitig angemeldet. Dann rückte der Tag näher und ich war guten Mutes, da die Vorbereitung dieses Jahr reibungsloser verlief als im vergangenen Jahr. Und dann kam – schon wieder – die Wettervorhersage. Sie sagte  ausgerechnet für die Nacht von Freitag auf den Startmorgen am Samstag einen Wetterumschwung von sonnig-heiß auf Gewitter voraus. Also wieder Unsicherheit, ob der Start überhaupt stattfinden kann. Und als der Wecker dann um 4h klingelte – der Treffpunkt war für 5h und der Start für 6h vorgesehen – da blitzte und donnerte es in Friedrichshafen. Aber auch dieses Mal hatten wir wieder Glück. Gegen 5h hörte es auf zu regenen und um 6h war vergleichsweise klares Wetter. Während der gesamten Veranstaltung war dann glücklicherweise nichts von Gewitter zu sehen – alle Schwimmer/innen kamen wohlbehalten auf der Schweizer Seite an.

Auch wenn wir dieses Jahr wieder in Startwellen gestartet sind, hatte Patrick es frei gegeben, im eigenen Tempo zu schwimmen. Nachdem wir also in der ersten Startwelle einige Zeit zusammen geschwommen waren, löste sich der Pulk langsam auf. Zwischendurch fasste ich dann für mich, ziemlich spontan, den Entschluss, zu testen, wie ich die Distanz ohne größere Nahrungsaufnahme durchstehen würde und bin im Prinzip durchgeschwommen. Diese Entscheidung war dann auf den letzten beiden Kilometern durchaus spürbar, zu dem Zeitpunkt aber weder revidierbar noch relevant. Es ging halt und nach 2h35 bin ich dann durchaus zufrieden und als erster aus dem Wasser gestiegen (Bodensee Open Water Querung 2019).

Im Übrigen finde ich, dass diese Veranstaltung meiner Vorstellung von Offenwasser-Schwimmen sehr nahe kommt. Es ist eine Querung, kein Rundkurs, der See ist relativ groß und die Bedingungen in Seemitte sind selten vorhersehbar und ein Abbruch ist nur möglich, indem man auf ein Boot klettert, nicht indem man sich zum nächstgelegenen Ufer rettet. Das hat immer was von Abenteuer und von Reise und ist für mich eine willkommene Ergänzung zu den eher wettkampforientierten anderen Veranstaltungen.

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